Apple iPod shuffle – Klein, kleiner, sinnlos
Die jüngste Ausgabe von Apples iPod shuffle kann mit beachtlichen Specs aufwarten: 45,2mm lang, 17,5mm breit und gerade einmal 7,8mm dick ist das Gehäuse, das 4GB Speicher und einen Akku beherbergt, der mit voller Ladung rund 10 Stunden lang für Musik sorgt.
Zugegebenermaßen bin auch ich nicht gerade wenig beeindruckt, auf wie kleinem Raum man das Equipment verstauen kann, das man für die Leistung benötigt, die der MP3-Winzling bietet. Immerhin muss ja in diesem Ding neben Elektronik und Battery noch der Klinkenstecker Platz finden. Zudem ufert auch der Preis nicht gerade aus: Mit EUR 79,00 via Apple Store ist man hier angesichts der Leistung sogar quasi günstig unterwegs.
Man kann alles übertreiben
Minimalisten, Apple-Aficionados, Jobs-Jünger und Geeks werden mit dem iPod Shuffle sicherlich ihre helle Freude haben, aber ich persönlich stelle mir zunehmend häufig die Frage, ob und wo ein Ende in Sicht ist. Nicht technologisch betrachtet. Hier wird es wohl erst enden, wenn das ganze Teil in einem der beiden In-Ear-Hörer Platz findet. Nein, ich vermisse bei einem solchen Gerät mittlerweile ein gewisses haptisches Erleben. Das Gefühl, „etwas in der Hand“ zu haben.
Abgesehen davon bin ich ein großer Fan davon, nur ein Device in der Tasche zu haben – und das ist angenehmerweise gleichzeitig iPod und Telefon. Selbst mein „kleines“ 8GB iPhone stellt ausreichend Speicherplatz für den Soundtrack eines ausgedehnten Urlaubs zur Verfügung und hat zudem den Vorteil, dass ich bei einem eingehenden Anruf einfach nur die Rufannahme clicke und schon „in der Leitung“ bin. Kein Überhören eines Anrufs, kein hin- und herwechseln des Headsets, kein Vergessen eines der beiden Geräte und so weiter.
Darüber hinaus finde ich es aus meiner persönlichen Erfahrung heraus sehr unangenehm, gänzlich auf ein Display verzichten zu müssen. Die implementierte Voice Over-Version zur Ansage von Songinformation und Playlist scheint zwar ein witziges Feature zu sein und wirkt auch irgendwie recht sexy, aber mir geht beim shuffle definitiv die Möglichkeit ab, auf einen Blick Informationen zu Titel, Album oder Playlist einsehen zu können. Möglicherweise liegt es auch an mir, wenn ich nicht auswendig lernen möchte, in welcher Reihenfolge die Lieder abgespeichert sind. Ich will eigentlich nur ein paar MP3s auf meinen Player kopieren und dann hören. Naja, der Mensch ist und bleibt eben ein Gewohnheitstier.
UPDATE: Jüngst machte die Nachricht die Runde, dass es im Original-Headset des neuen iPod shuffle einen DRM-Chip geben dürfte (weitere Infos siehe hier). Dies ist jedoch nur noch ein weiterer Grund für mich, den neuen iPod shuffle als „Roland-inkompatibel“ zu betrachten…
Und zu guter Letzt: Ich bin doch sicherlich nicht der Einzige, der sich angesichts des Produktbildes des iPod shuffle nicht ein Bisschen an die 90er Jahre-Werbung für ein ganz bestimmtes Damenhygieneprodukt erinnert fühlt. Die Hand, die Größe des Dings darin – und sogar das „Rückholfädchen“ ist abgebildet (wenn auch nicht in blau).
„Der shuffle spielt die Lieder dort ab, wo sie passieren: Im Inneren des Ohres!“
„There are many spokes on the wheel of life. First, we’re here to explore new possibilities.“ ray charles, we miss you!!!